Tagesevangelium

Hl. Hilarius

Er gehört ganz zum Vater, dieser Sohn, der ihm gleicht. Er geht von ihm aus, dieser Sohn, den man ihm gleichsetzen kann, weil er von gleicher Wesensart ist. Er ist ihm ebenbürtig, dieser Sohn, der die gleichen Werke vollbringt wie der Vater (vgl. Joh 5,19.36). […] Ja, der Sohn vollbringt die Werke des Vaters; deshalb bittet er uns zu glauben, dass er der Sohn Gottes ist. Damit maßt er sich keinen Titel an, der ihm nicht zustünde; er stützt seinen Anspruch nicht auf seine eigenen Werke. Nein! Er gibt Zeugnis davon, dass es nicht seine eigenen Werke sind, sondern die seines Vaters. Und er bezeugt dadurch, dass die Großartigkeit seiner Taten auf seine göttliche Geburt zurückzuführen ist. Doch wie hätten die Menschen in ihm den Sohn Gottes erkennen sollen, in dem Geheimnis dieses Leibes, den er angenommen hatte, in diesem von Maria geborenen Menschen? Um den Glauben an ihn in ihre Herzen zu pflanzen, vollbrachte der Herr all diese Werke: „Aber wenn ich sie [die Werke meines Vaters] vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt!“ (Joh 10,38). […]

Wenn auch die demütige Wirklichkeit seines Leibes ein Hindernis für den Glauben an sein Wort zu sein scheint, so bittet er uns, wenigstens seinen Werken zu glauben. Und wirklich: Warum sollte das Geheimnis seiner menschlichen Geburt uns daran hindern, seine göttliche Geburt zu erahnen? […] „Wenn ihr nicht an mich glauben wollt, so glaubt zumindest meinen Werken, um zu erkennen und anzuerkennen, dass der Vater in mir ist und ich im Vater bin.“ […] Das ist die Natur, die er von Geburt an besitzt; das ist das Geheimnis eines Glaubens, der uns sicher zum Heil führt: diejenigen nicht zu trennen, die eins sind; den Sohn nicht seiner Natur zu berauben und die Wahrheit des lebendigen Gottes zu verkünden, der aus dem lebendigen Gott geboren ist. […] „Wie der Vater, der mich gesandt hat, lebt, so lebe auch ich durch den Vater“ (vgl. Joh 6,57). […] „Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben“ (Joh 5,36).

Quelle: Evangelizo

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