Ihr müsste etwas geben, das euch etwas kostet. Es genügt nicht, einfach nur das zu geben, was ihr sowieso nicht braucht, sondern auch das, worauf ihr eigentlich nicht verzichten könnt oder wollt, etwas, woran ihr hängt. Dann wird eure Gabe zu einem Opfer, das in den Augen Gottes wertvoll ist. […] So etwas nenne ich Liebe in Aktion. Jeden Tag sehe ich diese Liebe bei Kindern, Männern und Frauen.
Eines Tages ging ich die Straße entlang, als ein Bettler auf mich zukam und sagte: „Mutter Teresa, alle geben dir etwas; ich möchte dir auch etwas geben. Heute habe ich den ganzen Tag über nur 29 Cent bekommen, und die möchte ich dir geben.“ Ich dachte einen Moment nach: Wenn ich diese 29 Cent nehme, hat er heute Abend vielleicht nichts zu essen, aber wenn ich sie nicht annehme, werde ich ihn traurig machen. Also streckte ich meine Hand aus und nahm das Geld. Nie habe ich auf einem Gesicht so große Freude gesehen wie bei diesem Mann: Auch er, ein Bettler, konnte Mutter Teresa etwas spenden! Es war ein großes Opfer für diesen armen Mann, der den ganzen Tag über in der prallen Sonne gebettelt und nur 29 Cent bekommen hatte. Aber es war auch wunderbar: Ich konnte mit diesem Betrag nichts anfangen, aber da er darauf verzichtet hatte und ich ihn angenommen hatte, wurden diese Münzen zu einem Vermögen, weil sie mit so viel Liebe gegeben worden waren.
Quelle: Evangelizo