„Streck deinen Finger hierher und sieh meine Hände!“, sagte Jesus zu Thomas. „Du hast mich gesucht, als ich nicht da war; ergreife jetzt die Gelegenheit. Ich kenne deine Sehnsucht, auch wenn du schweigst. Ich weiß, was du denkst, bevor du es mir sagst. Ich hörte dich reden und war – obgleich unsichtbar – bei dir, bei deinen Zweifeln. Ohne mich zu zeigen, ließ ich dich warten, um deine Ungeduld besser sehen zu können. Streck deinen Finger aus und berühre die Male der Nägel. Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“
Da berührt Thomas ihn: Sein ganzes Misstrauen fällt von ihm ab. Tiefer Glaube erfüllt ihn, und mit der ganzen Liebe, die man seinem Gott schuldet, ruft er aus: „Mein Herr und mein Gott!“ Und der Herr sagt zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Thomas, trage die Nachricht von meiner Auferstehung zu denen, die mich nicht gesehen haben. Bring die ganze Erde dazu, dass sie nicht ihren Augen, sondern deinem Wort glaubt. Geh zu den heidnischen Völkern und durchziehe ihre Städte. Lehre sie, statt der Waffen das Kreuz auf die Schulter zu nehmen. […] Sag ihnen, dass sie aus Gnade berufen sind; und du, betrachte ihren Glauben. Wahrlich, selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Das ist die Armee, die der Herr aufstellt; das sind die Kinder des Taufbrunnens, die Werke der Gnade, die Ernte des Heiligen Geistes. Sie sind Christus nachgefolgt, ohne ihn gesehen zu haben; sie haben ihn gesucht und geglaubt. Sie erkannten ihn mit den Augen des Glaubens, nicht mit denen des Leibes. Sie haben ihre Fingern nicht in die Male der Nägel gelegt. Sie haben sich mit seinem Kreuz verbunden und seine Leiden auf sich genommen. Sie haben die Seitenwunde des Herrn nicht gesehen, aber durch die Gnade sind sie eins geworden mit seinen Gliedern und haben sich das Wort des Herrn zu eigen gemacht: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“
Quelle: Evangelizo