Tagesevangelium

Hl. Augustinus

Dieser Abschnitt des Evangeliums […] zeigt uns, wer Christus wirklich ist, und wer die Kirche wirklich ist […], damit wir gut verstehen, welche Braut sich dieser göttliche Bräutigam erwählt hat und wer der Bräutigam dieser heiligen Braut ist. […] Auf dieser Seite können wir ihren Ehevertrag lesen. […] Du hast gelernt, dass Christus das Wort ist, das Wort Gottes, verbunden mit einer menschlichen Seele und einem menschlichen Leib. […] Hier glaubten die Jünger, einen Geist zu sehen; sie glaubten nicht, dass der Herr einen echten Körper hatte. Doch da der Herr um die Gefährlichkeit solcher Gedanken wusste, riss er sie schnell aus ihrem Herzen. […] „Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.“ Und du, stelle solchen törichten Gedanken mit Festigkeit die Glaubenslehre, die du empfangen hast, entgegen. […] Christus ist wahrhaft das Wort, der einzige Sohn, dem Vater gleich, verbunden mit einer wahrhaft menschlichen Seele und einem wirklichen Leib, frei von jeder Sünde. Dieser Leib ist es, der gestorben ist, dieser Leib ist es, der auferstanden ist, dieser Leib wurde ans Kreuz geschlagen, dieser Leib wurde ins Grab gelegt, dieser Leib thront jetzt im Himmel. Unser Herr wollte seine Jünger davon überzeugen, dass das, was sie sahen, wirklich aus Fleisch und Knochen bestand. […] Warum wollte er mich von dieser Wahrheit überzeugen? Weil er wusste, wie sehr es zu meinem Besten ist, dies zu glauben, und wie viel ich verlieren würde, wenn ich nicht daran glaubte. Glaubt also auch ihr: Er ist der Bräutigam!

Hören wir nun, was über die Braut gesagt wird […]: „Christus musste leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem.“ Das ist die Braut […]: Die Kirche hat sich über die ganze Erde verbreitet, sie hat alle Völker in ihren Schoß aufgenommen. […] Die Apostel sahen Christus und glaubten an die Kirche, die sie nicht sahen. Wir aber sehen die Kirche; lasst uns also an Jesus Christus glauben, den wir nicht sehen. Und indem wir so an dem festhalten, was wir sehen, werden wir zu dem gelangen, den wir noch nicht sehen.

Quelle: Evangelizo

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