Tagesevangelium

Brief an Diognet

In Milde und Sanftmut schickte er ihn, wie ein König seinen Sohn sendet; als Gott sandte er ihn und als Mensch zu Menschen; zur Erlösung sandte er ihn, um durch Überzeugen zu retten, nicht durch Zwang; denn Zwang liegt Gott ferne. Er sandte ihn, um zu rufen, nicht anzuklagen; er sandte ihn, um zu lieben, nicht um zu richten. […]

Keiner der Menschen hat Gott gesehen oder erkannt, er selbst hat sich offenbart. Er offenbarte sich aber durch den Glauben, dem allein es gegeben ist, Gott zu schauen. Denn Gott, der Herr und Schöpfer des Weltalls, der alles gemacht und mit Ordnung eingerichtet hat, war nicht nur menschenfreundlich, sondern auch langmütig. Er war immer so und ist es und wird es immer sein: milde und gütig, hilfsbereit und wahrhaftig; er ist allein gut.

Als er aber den großen und unaussprechlichen Plan [unserer Erlösung] gefasst hatte, teilte er ihn nur seinem Sohn mit. Solange er nun seinen weisen Ratschluss als Geheimnis bei sich behielt und bewahrte, schien es, als ob er uns vernachlässige und sich nicht um uns kümmere; als er jedoch das von Anfang an Vorgesehene durch seinen geliebten Sohn enthüllte und offenbar machte, gewährte er uns alles zusammen: sowohl die Teilnahme an seinen Wohltaten als auch das Schauen und die Einsicht. Wer von uns hätte das jemals erwartet?

Quelle: Evangelizo

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