Die zum Mahl geladenen Gäste lassen sich entschuldigen, obwohl das Reich Gottes niemandem verschlossen ist, wenn er sich nicht durch seine Worte selbst davon ausschließt. Der Herr lädt in seiner Güte alle ein; doch es ist unsere Trägheit oder unser Unverstand, die uns davon abhalten. Wer es vorzieht, einen Acker zu erwerben, für den ist kein Platz im Himmelreich: Zur Zeit Noachs wurden Käufer und Verkäufer durch die Flut vernichtet (vgl. Lk 17,26-28). […]
So wandte sich Christus nach der überheblichen Zurückweisung durch die Reichen den Heiden zu. Gute und Böse lässt er hereinkommen: die Guten, um sie im Guten wachsen zu lassen, die Bösen, damit sie ihre Gesinnung bessern. […] Er lädt Arme, Verkrüppelte und Blinde ein, was uns zeigt, dass körperliche Gebrechen niemanden vom Reich Gottes ausschließen […] oder auch, dass geistliche Gebrechlichkeit, die aus Sünden entsteht, durch die Barmherzigkeit des Herrn geheilt wird. […]
Er schickt also Diener an die Wegkreuzungen, denn „die Weisheit ruft laut an den Straßenkreuzungen” (vgl. Spr 1,20). Er schickt sie auf die Plätze, denn er hat den Sündern sagen lassen, sie sollten die breiten Wege verlassen, um den schmalen Weg zu beschreiten, der zum Leben führt (vgl. Mt 7,13). Er schickt sie auf die Landstraßen und an die Hecken, denn wer den zukünftigen Gütern entgegeneilt, ohne sich von den gegenwärtigen Gütern zurückhalten zu lassen, wer den Weg des guten Willens eingeschlagen hat, der kann in das Himmelreich gelangen, wie auch jene, die das Böse vom Guten unterscheiden können, so wie man Felder durch eine Hecke voneinander abgrenzt, das heißt diejenigen, die den Schutzwall des Glaubens den Versuchungen zur Sünde entgegensetzen.
Quelle: Evangelizo