Tagesevangelium

Hl. Bruno von Segni

„Unterwegs wurden sie rein.“ Die Sünder sollen dieses Wort hören und sich darum bemühen, es zu verstehen. Dem Herrn ist es ein Leichtes, Sünden zu vergeben. Oft wird ja dem Sünder bereits vergeben, noch bevor er zum Priester kommt. Er wird tatsächlich in dem Augenblick geheilt, in dem er bereut. Denn unabhängig davon, wann er sich bekehrt, geht er vom Tod zum Leben über. […] Er möge sich jedoch ins Gedächtnis rufen, um was für eine Bekehrung es sich handelt. Er soll auf die Worte des Herrn hören: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider“ (Joel 2,12 f.). Jede Bekehrung muss sich also im Innern des Herzens vollziehen.

„Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war, und er lobte Gott mit lauter Stimme.“ Dieser Mann steht in Wirklichkeit für alle, die im Taufwasser gereinigt oder durch das Bußsakrament geheilt worden sind. Sie folgen nicht mehr dem Teufel, sondern ahmen Christus nach; sie folgen ihm, verherrlichen ihn, danken ihm und lassen nicht mehr davon ab, ihm zu dienen. […] Jesus sagte zu dem Mann: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“ Groß ist also die Kraft des Glaubens, denn „ohne Glauben“, so sagt der Apostel, „ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6). „Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,3). Es ist also der Glaube, der rettet, der Glaube, der rechtfertigt, der Glaube, der den Menschen an Leib und Seele heilt.

Quelle: Evangelizo

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