Beeilt euch, denn die Zeit drängt (vgl. 1 Kor 7,29). Sät Tugenden in eure Herzen, damit ihr die Frucht der Gerechtigkeit ernten könnt (vgl. Phil 1,11). Niemand soll den Mut sinken lassen, damit er nicht vom Verfasser der Sprichwörter zu hören bekommt: „Geh zur Ameise, du Fauler, oder zur fleißigen Biene!“ (vgl. Spr 6,6.8 LXX).
Niemand soll betrügerisch oder unlauter sein, indem er sich anders verhält als er redet, sonst wird er zurückgewiesen, gemäß den Worten des heiligen Psalmisten David: „Ausrotten möge der Herr alle betrügerischen Lippen und jede prahlerische Zunge“ (Ps 11,4 LXX). Niemand soll müßig, lässig oder liederlich sein an Seele und Leib, damit ihm nicht vom heiligen Paulus der Vorwurf gemacht werde: „Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen!“ (2 Thess 3,10). Niemand soll stolz sein, damit nicht die Worte des heiligen Jakobus auf ihn zutreffen: „Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade“ (Jak 4,6; 1 Petr 5,5).
Wir alle aber, lasst uns wachsam im Herrn leben, seine Gebote halten und zu dem, was sozusagen der gemeinsame Schatz unseres Lebens ist (vgl. Mk 12,41-44), den Beitrag leisten, den wir leisten können […]. Man soll nicht mit leeren Händen vor dem Angesicht des lebendigen Gottes erscheinen (vgl. Ex 23,15)! Denn er nimmt nicht nur das Opfer einer gewichtigen Arbeit an, sondern auch das einer geringen […], so wie er die zwei Pfennige der Witwe angenommen hat; denn Gott achtet auf die Absichten und beurteilt danach die Menschen.
Da wir also, meine Kinder, einen gütigen und barmherzigen Gott haben, dem unser Heil mehr am Herzen liegt als uns, lasst uns auf seinem geraden Weg wandeln, und wir werden Ruhe finden für unsere Seelen (vgl. Mt 11,29; Jer 6,16).
Quelle: Evangelizo