Die Beichte ist ein wunderbares Geschehen, ein Akt großer Liebe. Nur dort können wir als Sünder, also mit Sünden beladen hineingehen und wieder herauskommen als Sünder, denen vergeben wurde, von Sünden befreit.
Die Beichte ist nichts anderes als in die Tat umgesetzte Demut. Früher nannten wir sie Bußsakrament, aber in Wirklichkeit handelt es sich um ein Sakrament der Liebe, um ein Sakrament der Vergebung. Wenn sich zwischen mir und Christus eine Kluft auftut, wenn meine Liebe einen Riss bekommt, dann kann alles Mögliche versuchen, in diesen Riss einzudringen. Die Beichte ist der Moment, in dem ich Christus erlaube, alles Trennende, alles Zerstörerische von mir zu nehmen. Zuallererst muss mir bewusst sein, dass ich wirklich gesündigt habe. Die meisten von uns laufen Gefahr zu vergessen, dass wir Sünder sind und als solche zur Beichte gehen sollten. Wir müssen uns an Gott wenden und ihm sagen, wie leid uns alles tut, was wir getan haben und was ihn verletzt haben könnte.
Der Beichtstuhl ist kein Ort für banale Gespräche oder Plaudereien. Hier geht es nur um ein Thema: um meine Sünden, meine Reue, meine Vergebung; darum, wie ich meine Versuchungen überwinden kann, wie ich Tugend üben kann und wie ich in der Liebe zu Gott wachsen kann.
Quelle: Evangelizo