Tagesevangelium

Hl. Cyrill von Alexandria

Das Geheimnis unseres Heils ist so gewaltig, so tief, so wunderbar, dass sogar die Engel danach verlangen, es zu verstehen (vgl. 1Petr 1,12). […] Christus, der seiner Natur nach Gott war, das wahre Wort Gottes, des Vaters, von gleicher Natur wie der Vater (vgl. Joh 1,1) und gleichewig mit ihm; er, der in höchster Herrlichkeit erstrahlte „in Gottes Gestalt und Gott gleich“, „hielt aber nicht eifersüchtig daran fest, wie Gott zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an“, geboren aus der heiligen Maria. „Im Äußeren als ein Menschen erfunden, erniedrigte er sich bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz“ (vgl. Phil 2,6-8 Vulg.).

Er erniedrigte sich selbst bis zu unserer Niedrigkeit, er, der allen Menschen seine eigene Fülle schenkt. Er erniedrigt sich für uns nicht aus Zwang, sondern aus freiem Willen. Für uns nimmt er Knechtsgestalt an, er, der die Freiheit in Person ist. Er wird einer von uns, er, der hoch erhaben ist über die gesamte Schöpfung. Er unterwirft sich dem Tod, er, der der Welt das Leben gibt. […] Er unterstellt sich dem Gesetz wie wir (vgl. Gal 4,4), er, der als Gott das Gesetz übersteigt. Er wird geboren als ein Mensch unter Menschen und nimmt einen Anfang, er, der allen Jahrhunderten und Zeitaltern vorausgeht, ja mehr noch: er, der der Schöpfer und Ursprung der Zeit ist. […] Er, der Fleisch annahm aus Maria […], ist von gleicher Natur wie wir, ist aus unserer eigenen Substanz geschaffen, um sich der Nachkommenschaft Abrahams anzunehmen. Gleichzeitig ist er jedoch auf der göttlichen Ebene eines Wesens mit Gott, seinem Vater.

Quelle: Evangelizo

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