Tagesevangelium

Hl. Augustinus

Herr, unser Gott, der du uns ja alles gegeben hast: Gib uns Frieden (vgl. Jes 26,12), den Frieden der Ruhe, den Frieden des Sabbat, jenes Sabbat, der keinen Abend kennt. Denn die schöne Ordnung der Dinge, die du geschaffen hast und die „sehr gut“ sind (vgl. Gen 1,31), diese Ordnung wird vergehen, wenn sie das Ende ihrer Bestimmung erreicht hat. Ja, die Dinge hatten ihren Morgen, sie werden auch ihren Abend haben. Der siebte Tag aber kennt keinen Abend und keinen Untergang, denn du hast ihn geheiligt, damit er ewig währe. Nach der Erschaffung deine Werke, die „sehr gut“ waren und die du doch in Ruhe vollbracht hattest, ruhtest du am siebten Tag. Denn du wolltest uns durch dein Buch zu verstehen geben, dass auch wir am Ende unserer Werke – die nur deshalb sehr gut sind, weil du sie uns gegeben hast –, am Sabbat des ewigen Lebens in dir unsere Ruhe finden sollen. Dann wirst du in uns ruhen, so wie du heute in uns wirkst; so wird die Ruhe, die wir genießen werden, deine Ruhe sein, so wie auch die Werke, die wir tun, deine Werke sind.

Du aber, Herr, bist immer am Werk und immer in der Ruhe. […] Es kam für uns der Augenblick, da wir zum Guten angeregt wurden, nachdem unser Herz von deinem Geist dazu bewegt worden war, während wir vorher, als wir dich verließen, zum Bösen getrieben wurden. Du aber, einziger, guter Gott, hast nie aufgehört, Gutes zu tun. Und sind auch einige unserer Werke gut, und zwar durch deine Gnade, so sind sie doch nicht ewig. Nach ihnen, so hoffen wir, werden wir in deiner unaussprechlichen Heiligkeit ausruhen. Du aber, o Gut, das keines anderen Gutes bedarf, ruhst immer, denn deine Ruhe bist du selbst.

Welcher Mensch aber kann einem anderen die Einsicht in all das vermitteln? Welcher Engel einem anderen? Welcher Engel einem Menschen? Von dir muss man sie erbitten, in dir muss man sie suchen, an deine Tür muss man klopfen. Und so, ja, nur so wird man empfangen, so wird man finden; so wird sich die Tür öffnen (vgl. Mt 7,8).

Quelle: Evangelizo

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