„Als Jesus in seinem [des Matthäus] Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.“ […] Wir wollen versuchen, die hier erzählte Begebenheit tiefer zu erfassen. Matthäus bot dem Herrn nicht nur ein Mahl für den Leib in seinem irdischen Haus an, sondern bereitete ihm vielmehr durch seinen Glauben und seine Liebe ein Festmahl im Haus seines Herzens, wie jener bezeugt, der da sprach: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir“ (Offb 3,20).
Ja, der Herr steht vor der Tür und klopft an, dann nämlich, wenn er unser Herz auf seinen Willen aufmerksam macht, sei es durch das Wort lehrender Personen oder durch innere Eingebung. Wir öffnen unsere Tür auf den Ruf seiner Stimme hin, wenn wir seine inneren oder äußeren Belehrungen in Freiheit annehmen und, nachdem wir begriffen haben, was wir tun sollen, dies auch tun. Und er tritt ein, um Mahl zu halten – er mit uns und wir mit ihm –, da er durch seine gnadenvolle Liebe in den Herzen seiner Auserwählten wohnt. Und er nährt sie unablässig durch das Licht seiner Gegenwart, sodass sich ihre Sehnsüchte allmählich immer höher hinaufschwingen; er selbst nährt sich von ihrem eifrigen Streben nach dem Himmel wie an einer überaus köstlichen Speise.
Quelle: Evangelizo