Tagesevangelium

Sel. Guerricus von Igny

Dieses Gebet fasst in drei Punkten zusammen, was Erlösung und Vollkommenheit bedeuten, so dass man nichts hinzufügen muss: dass die Jünger vor dem Bösen bewahrt, in der Wahrheit geheiligt und mit ihm verherrlicht werden. „Vater“, sagt er, „ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen“ (Joh 17,24).

Selig sind die, für die der Richter selbst eintritt: Er selbst legt nämlich Fürsprache für sie ein, er, der mit der gleichen Ehre angebetet wird wie der, an den er seine Bitten richtet. Der Vater wird ihm den Wunsch seiner Lippen nicht verweigern, denn da es nur einen Gott gibt, teilt er mit ihm einen einzigen Willen und eine einzige Macht. Alles, worum er bittet, wird mit Sicherheit in Erfüllung gehen, denn sein Wort ist mächtig und sein Wille wirksam. Für alles, was existiert, gilt: „Er sprach und sogleich geschah es; er gebot und alles war da“ (Ps 33,9). Er sagt also: „Ich will, dass da, wo ich bin auch sie bei mir sind.“

Welch eine Gewissheit für die Gläubigen, vorausgesetzt, dass sie die Gnade, die sie empfangen haben, nicht zurückweisen. Diese Gewissheit wurde ja nicht nur den Aposteln oder ihren Begleitern angeboten, sondern auch allen, die durch ihr Wort an das Wort Gottes glauben werden: „Ich bitte nicht nur für diese hier“, sagt er, „sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben“ (Joh 17,20).

Quelle: Evangelizo

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