Tagesevangelium

Hl. Cyrill von Alexandria

„Ich sterbe für alle, um allen mein Leben mitzuteilen“, spricht der Herr, „und ich habe mein Fleisch zum Lösegeld für das Fleisch aller gemacht. Denn der Tod wird in meinem Tod getötet, und die menschliche Natur, die gefallen war, wird mit mir auferstehen. Darum bin ich einer von euch geworden, das heißt ein Mensch aus Abrahams Nachkommenschaft, um ‚in allem meinen Brüdern gleich zu sein‘“ (vgl. Hebr 2,17). […] Tatsächlich konnte weder der Teufel, der die Gewalt über den Tod hatte, noch der Tod selbst auf andere Weise besiegt werden; es war notwendig, dass Christus sich für uns hingab, er, der Eine, als Lösegeld für alle; denn er steht über allen. Deshalb heißt es in den Psalmen, dass er sich für uns seinem Vater als makelloses Opfer dargebracht hat: „Brand- und Sündopfer forderst du nicht. Doch das Gehör hast du mir eingepflanzt; darum sage ich: Ja, ich komme“ (Ps 40,7f; vgl. Heb 10,5ff). […] Lernen wir aus seinen eigenen Worten, dass Christus sein Fleisch für das Leben der Welt hingegeben hat: „Himmlischer Vater“, spricht er, „bewahre sie [in meinem Namen]“, und: „Ich heilige mich für sie“ (Joh 17,11.19). […] Mit anderen Worten: „Ich gebe mich hin als makelloses und wohlriechendes Opfer“ (vgl. Gen 8,21; Eph 5,2). Nach dem Gesetz wurde nämlich alles, was auf den Altar gelegt wurde, als geweiht, geheiligt und heilig angesehen. Christus gab also seinen eigenen Leib für das Leben aller hin, und im Gegenzug pflanzte er sein Leben in uns ein. […] Als dieses Wort [Logos] Gottes, also sein lebenspendendes Wort, in unserem Fleisch wohnte, da stellte er in diesem Fleisch das Gut, dass ihm [ursprünglich] zu eigen war, wieder her, nämlich das Leben.

Quelle: Evangelizo

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