Tagesevangelium

Sel. Maria-Eugen vom Kinde Jesus

Die Fülle Christi kommt auf jeden von uns herab. Wir empfangen seine Gnade, die uns an seiner göttlichen Sohnschaft und an all seinen Vorrechten teilhaben lässt. Wir sind Söhne und Erben des Vaters wie er; wir sind Priester und Könige mit ihm. […] Unsere Teilhabe an Christus ist nicht nur eine rein empfangende, sondern auch eine handelnde.

Christus hat, als er zum Vater hinaufstieg, die Kirche in die Welt gesandt, so wie sein Vater ihn gesandt hatte, damit sie verkündige, taufe und rette. Das Leben, das er schenkt, ist Liebe. Diese Liebe ist, da sie ein sich verströmendes Gut ist, immer unterwegs zu neuen Eroberungen. Jene, die von ihr ergriffen worden sind, werden ebenfalls in ihre Bewegung hineingezogen und werden zu Werkzeugen ihres Wirkens, zu Kanälen, durch die sie ihr Leben verströmt. Das ist die Kirche, deren Haupt Christus ist: „Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt in jedem einzelnen Gelenk. Jedes trägt mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So wächst der Leib und wird in Liebe aufgebaut” (vgl. Eph 4,16).

Dies ist der Heilsplan Gottes, der sich allmählich, aber unaufhaltsam durch die Jahrhunderte hindurch verwirklicht, trotz aller Hindernisse. Das ist die große Wirklichkeit, die Tatsache, die die Geschichte der Völker und der Welt bestimmt. Dieser göttliche Heilsplan ist das Ziel und der Grund aller Dinge. Wenn also der ganze Christus „zum vollkommenen Menschen” gelangt sein wird, „zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht” (Eph 4,13), dann wird die Gestalt dieser Welt vergehen und die Wirklichkeit erscheinen: Christus, „an dem Gott seine Kraft und Stärke erwiesen hat”, als er ihn „von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner Rechten erhoben hat, hoch über jegliche Hoheit und Gewalt, Macht und Herrschaft”, und in dem er seinen Plan verwirklichte, indem er „ihn, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt [hat]. Sie ist sein Leib und gewährt „die Vollendung dessen, der nur mit seinen Gliedern zur ganzen Fülle gelangt” (vgl. Eph 1,20-23).

Quelle: Evangelizo

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