Tagesevangelium

Hl. Cyrill von Jerusalem

Der Heilige Geist wirkt nur zum Guten und zum Heil. Seine Gegenwart ist zunächst milde, seine Anwesenheit wird als lieblich wahrgenommen, sein Joch ist sehr leicht. Strahlen des Lichts und der Erkenntnis kündigen sein Kommen an. Er kommt mit dem Herzen eines wahren Beistandes; denn er kommt, um zu retten, zu heilen, zu lehren, zu beraten, zu stärken, den Verstand zu erleuchten, zuerst den des Empfängers und dann durch ihn auch den der anderen.

Und wie das Auge des Körpers, das zuerst in der Finsternis war, dann, wenn es plötzlich die Sonne sieht, erleuchtet wird und deutlich sieht, was es vorher nicht sah, so wird die Seele dessen, den der Heilige Geist heimsucht, erleuchtet und sieht auf übernatürliche Weise, was er vorher nicht wusste. Sein Körper ist auf der Erde, doch seine Seele sieht den Himmel wie in einem Spiegel. Sie sieht wie Jesaja den Herrn auf einem hohen, erhabenen Thron sitzen (vgl. Jes 6,1). Sie sieht wie Ezechiel den, der auf den Cherubim thront (vgl. Ez 10,1). Sie sieht wie Daniel tausendmal Tausende und zehntausendmal Zehntausende, die ihm dienen (Dan 7,10). Und dieses Nichts, das der Mensch ist, sieht den Anfang der Welt und das Ende der Welt und die Mitte der Zeiten; er kennt die Abfolgen der Könige, Dinge, die er nicht gelernt hat; denn er erfreut sich der Gegenwart des wahren Lichtträgers. Lebt der Mensch auch innerhalb der Mauern, so reicht doch die Kraft seiner Erkenntnis weit darüber hinaus; er sieht sogar, was andere jenseits der Mauern tun. […]

Der Gott des Friedens aber möge euch alle durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Heiligen Geistes würdigen, seine geistlichen und himmlischen Gnadengaben zu empfangen. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.

Quelle: Evangelizo

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