Tagesevangelium

Hl. Cyrill von Jerusalem

Jesus hat die Taufe geheiligt, indem er sich selbst taufen ließ. Wenn der Sohn Gottes getauft wurde, welcher gottesfürchtige Mensch würde dann die Taufe verschmähen? Nun wurde er aber nicht getauft, um die Vergebung von Sünden zu erlangen – denn er war ohne Sünde –, sondern er, der Sündenlose wurde getauft, um den Getauften göttliche Gnade und Würde zu vermitteln. Es ist nämlich so: „Da die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil genommen“ (Hebr 2,14), damit wir nicht nur an seiner leiblichen Gestalt, sondern auch an seiner göttlichen Gnade Anteil haben: Ebenso ließ Jesus sich taufen, damit uns durch eine weitere Teilhabe Herrlichkeit und Heil zuteilwird. […]

Du steigst mit deinen Sünden beladen ins Wasser hinab, aber die Anrufung der Gnade drückt deiner Seele ein Siegel auf und lässt nicht zu, dass du von dem schrecklichen Drachen verschlungen wirst. Von der Sünde getötet bist du hinabgestiegen, in Gerechtigkeit lebendig gemacht bist du heraufgestiegen. Wenn du nämlich in die Ähnlichkeit des Todes des Erlösers eingepfropft worden bist (vgl. Röm 6,5), wirst du auch der Auferstehung für würdig befunden werden. So wie Jesus gelitten hat, weil er die Schuld der ganzen Welt auf sich nahm, um die Sünde zu töten und dich in Gerechtigkeit auferstehen zu lassen, so wirst auch du, nachdem du ins Wasser hinabgestiegen und gewissermaßen im Wasser begraben worden bist, so wie er im Felsengrab, auferstehen und „in der Neuheit des Lebens wandeln“ (vgl. Röm 6,4).

Quelle: Evangelizo

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