Zeige dich, süßes Kind,
Geboren von einer so keuschen Mutter,
Die gebiert, ohne einen Mann zu erkennen.
Zeige dich, du Mittler, in beiden Naturen.
Wiewohl geboren aus des Vaters Mund in der Zeit,
Gezeugt durch sein Wort (vgl. Lk 1,38),
Wohntest du schon im Schoß des Vaters (vgl. Joh 1,2),
Du, die ewige Weisheit (vgl. 1 Kor 1,24).
Du bist die Weisheit, die alles erschuf (vgl. Spr 8,27),
Den Himmel, das Licht und alle Dinge.
Du bist das machtvolle Wort, welches das All erschuf (vgl. Hebr 1,3);
Denn das Wort ist Gott (vgl. Joh 1,2).
Du Schöpfer der Welt, ihr Erbauer,
Gabst dem Lauf der Zeiten seine Ordnung
Und verlässliche Gesetze dem Universum.
Und bliebst doch im Schoß des Vaters.
Als aber die Zeit vergangen war,
Zu Abertausenden die Jahre,
Stiegst du herab, um aufzusuchen,
Diese Welt mit ihren uralten Sünden. […]
Christus, konnte nicht ertragen den tiefen Fall
Der Völker, die sich selbst zugrunde richten;
Er konnt´ es nicht ertragen, dass das Werk seines Vaters
Ins Nichts versinkt.
So nahm er einen Leib an, der sterblich war,
Damit die Auferstehung unseres Fleisches
Zerbreche des Todes Ketten
Und uns den Weg zum Vater weise. […]
Verspürst du nicht, o edle Jungfrau,
Trotz deiner schmerzlichen Ahnungen,
Wie sehr diese glorreiche Mutterschaft
Den Glanz deiner Jungfräulichkeit erhöht?
Dein reinster Schoß umschließt die gebenedeite Frucht,
Die alle Schöpfung erfüllen wird mit Freude.
Durch dich wird eine neue Welt geboren,
Du Morgenröte jenes Tages, der aufleuchten wird wie Gold.
Quelle: Evangelizo