Tagesevangelium

Hl. Charles de Foucauld

„Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“ (Mt 9, 13). Barmherzig sein, sein Herz allen Leiden zuwenden, denen des Leibes und mehr noch denen der Seele, denn die Krankheiten der Seele sind unendlich viel schlimmer als alle Leiden des Körpers; sie bedrohen das Leben und das Glück der Glieder Christi nicht nur für ein paar Jahre, sondern für die Ewigkeit … Sich nicht darauf konzentrieren, für die fetten, sauberen und folgsamen Schafe zu sorgen, dabei aber die schwarzen Schafe ihrem schlimmen Schicksal zu überlassen, sondern alle Menschen um Gottes willen, der ihr Vater und Erlöser ist, zu lieben und sich vor allem um die Kranken und die Sünder kümmern, denn diese haben es viel nötiger.

Jesus überlässt uns seinen ganzen Leib, damit wir ihn lieben; alle seine Glieder verdienen von uns die gleiche Liebe, da sie alle ihm gehören, die einen gesund, die anderen krank. Wenn alle gleich geliebt werden sollen, dann benötigen die kranken Glieder unsere ganze Fürsorge, tausendmal mehr als die anderen: Bevor wir die anderen mit Wohlgerüchen salben, kümmern wir uns um die Verwundeten, Geschundenen, Kranken, also um alle, die in körperlicher oder seelischer Not sind, vor allem um letztere und vor allem, ja, vor allem um die Sünder … Wir können allen Menschen ohne Ausnahme Gutes tun durch unsere Gebete, Bußübungen und unsere eigene Heiligung.

Quelle: Evangelizo

zurück