Tagesevangelium

Balduin von Ford

Christus ist das „Brot des Lebens“ für die, die an ihn glauben: An Christus zu glauben bedeutet, das Brot des Lebens zu essen, Christus in sich zu besitzen, das ewige Leben zu besitzen. […] „Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Jesus, „Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben“ (Joh 6,48f).<!--more--> Darunter ist der geistliche Tod zu verstehen. Warum sind sie gestorben? Weil sie nur das glaubten, was sie sahen; was sie nicht sahen, das begriffen sie nicht. [...] Mose aß das Manna, Aaron ebenso und viele andere auch, an denen Gott gefallen hatte, und sie sind nicht gestorben. Warum sind sie nicht gestorben? Weil ihr Verstehen geistlich, weil ihr Hunger ein geistlicher war, weil sie das Manna geistlich verkostet haben, um geistlich gesättigt zu werden. „So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben“ (Joh 6,50). Dieses Brot, also Christus selbst, der so sprach [...], wurde durch das Manna im Voraus angedeutet, doch er vermag weit mehr als das Manna. Denn aus sich selbst heraus konnte das Manna den geistlichen Tod nicht verhindern. [...] Die Gerechten aber erkannten im Manna Christus, den Messias, und haben an sein Kommen geglaubt. Christus, auf den das Manna als Symbol verweist, entreißt alle, die an ihn glauben, dem geistlichen Tod. Deshalb sagt er: „So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben“ (Joh 6,50). Hier, auf der Erde, hier und jetzt, vor euren Augen, vor euren irdischen Augen, hier befindet sich „das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“ (Vers 51). Das „Brot des Lebens“ von vorhin wird nun „lebendiges Brot“ genannt. Lebendiges Brot, weil es in sich selbst das ewige Leben hat; weil es aus dem geistlichen Tod erretten und Leben geben kann. Zuerst sagte er: „Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben“; jetzt aber spricht er in aller Klarheit von dem Leben, dass er gibt: „Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit“ (Vers 58).

Quelle: Evangelizo

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