Wir haben die zehn von Mose gegebenen Gebote… und alles, was die Lektüre der heiligen Bücher uns nahelegt. Darunter das, was uns Jesaja übermittelt hat: „Wascht euch, reinigt euch! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten, den Witwen, den Waisen! Kommt her, wir wollen sehen, wer Recht hat, spricht der Herr! (Jes 1,16ff)… Aber wir haben auch die Gesetze des Wortes, das Wort Gottes, die Worte der Ermutigung, die nicht vom Finger Gottes auf Steintafeln geschrieben worden sind (Ex 24,12), sondern „in Herzen von Fleisch“ (2 Kor 3,3)… Diese beiden Gesetze dienten dem Wort, um uns zur Menschlichkeit zu erziehen: zunächst durch den Mund Moses, dann durch den Mund der Apostel…
Aber wir brauchen einen Lehrer, der uns diese heiligen Worte auslegt…; er wird uns in den Worten Gottes unterweisen. Die Schule – das ist unsere Kirche; unser einziger Lehrer ist der Bräutigam, der gute Wille eines guten Vaters, die Urweisheit, die Heiligkeit der Erkenntnis. „Er ist die Sühne für unsere Sünden“, sagt der hl. Johannes (1 Joh 2,2); er heilt unsern Leib und unsere Seele, den ganzen Menschen: Jesus, der nicht nur „die Sühne für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt ist“. Und wie können wir wissen, dass wir ihn erkannt haben? Wenn wir seine Gebote halten (V.3)… „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat“ (V. 6).
Wir als Schüler dieser seligmachenden Pädagogik wollen das schöne Bild der Kirche vervollkommnen und wie kleine Kinder dieser Mutter voll Güte zueilen. Hören wir das Wort Gottes! Preisen wir die beseligende Fügung, die uns durch diesen Lehrer führt und uns als Kinder Gottes heiligt. Wir werden Bürger des Himmels sein, wenn wir Schüler dieses Lehrers auf Erden sind, und dort oben werden wir alles verstehen, was er uns bezüglich des Vaters gelehrt hat.
Quelle: Evangelizo