Tagesevangelium

Hl. Cyrill von Jerusalem

Der wahre Christus, der eingeborene Sohn Gottes, wird nicht mehr von der Erde kommen. Wenn einer in der Wüste auftritt, um Gaukelspiele zu zeigen, dann gehe nicht hinaus! „Wenn man sagt: ,Sieh, hier ist Christus; sieh, dort ist er!‘ dann glaube es nicht!“ (Mt 24,23). Schaue nicht mehr abwärts auf die Erde! Denn vom Himmel wird der Herr kommen! Nicht wird er wie damals allein kommen, sondern in großer Begleitung, von unzähligen Engeln umgeben. Nicht wird er in Verborgenheit kommen gleich dem Regen, der auf das Vlies träufelt (vgl. Ps 71(72),6; Ri 6,37), sondern wie ein Blitz wird er hell aufleuchten. Der Herr selbst hat nämlich gesagt: „Wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und leuchtet bis zum Niedergang, so wird sein die Ankunft des Menschensohnes“ (Mt 24,27). Und wiederum: „Sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit mächtiger Posaune usw.“ (Mt 24,30–31). […]

Sehnsüchtig wollen wir auf die Ankunft des Herrn warten, der von den Himmeln auf den Wolken kommt! In jener Zeit werden die Posaunen der Engel erschallen. Zuerst werden die Toten, welche in Christus sind, auferstehen. Die Frommen, welche noch leben, werden in Wolken entrückt werden, um als Lohn ihrer Drangsal übermenschliche Ehren zu erhalten; übermenschlich sind ja auch ihre Kämpfe. Der Apostel Paulus schreibt nämlich in einem Briefe: „Wenn der Befehl erschallt, die Stimme des Erzengels ertönt, die Gottes-Posaune erklingt, wird er, der Herr, vom Himmel herabsteigen, und die Toten, die in Christus sind, werden zuerst auferstehen. Dann werden wir, die noch am Leben geblieben sind, zugleich mit ihnen in den Wolken entrückt werden, um dem Herrn in den Lüften entgegenzueilen. Und so werden wir in Gemeinschaft mit dem Herrn sein immerdar“ (1 Thess 4,15).

Quelle: Evangelizo

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